Michał Budnys Arbeiten setzten sich grund-sätzlich mit der gemeinhin mit Bildern ver-bundene Aufgabe auseinander, etwas in einer definitiven Form abzubilden, sichtbar werden zu lassen. In seinen Überlegungen über das Bild, sein Wesen und damit verbundenen Erwar-tungen sind sowohl Träger und Material als auch ihr Verhältnis zueinander bedeutungsvoll. Dabei eröffnet sich ein Wechselspiel von Wan-delbarkeit und Dauer, von Statik und Bewe-gung, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, von An- und Abwesenheit im Bild und der Wahrneh-mung dessen, was sich zwischen diesen wi-dersprüchlichen Polen bildlich manifestieren kann.
Augenscheinlich arbeitet Michał Budny mit einfachsten Materialien wie Karton, Folien, Pappen, Klebebändern oder Transparent-papieren, die von vornherein der Vergänglich-keit unterliegen. Infolgedessen zeichnet Michał Burdnys Arbeiten stets eine dinghafte Präsenz aus, die sie zwischen Alltags- und Kunstwelt oszillieren lässt. Der rosafarbene mit Lack bear-beitete Pappkarton, mit dem die Bildfläche
(Nr. 3) überzogen ist, weist Flecken, Schnitte, ja sogar Einbeulungen auf. Das, was üblicher-weise als Verunreinigung und Beschädigung beurteilt würde, ist hier offensichtlich Teil einer Bildkomposition, so dass sich die Frage nach der künstlerischen Bedeutung solcher Formen gar nicht erst stellt. Geradeso wohnt diesen Arbeiten eine eigentümliche Vertrautheit inne, die sie mit unserem Alltag, mit unserer eigenen Existenz zu verbinden vermag.