Zwischen weißen Wänden...

ZWISCHEN WEISSEN WÄNDEN,18.02. - 21.07.2024, PEAC Museum Freiburg
ZWISCHEN WEISSEN WÄNDEN,18.02. - 21.07.2024, PEAC Museum Freiburg
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2024 02 13 20 Jahre PEAC v007

Paul Ege Kunstpreis

Kelly Tissot erhält den Paul Ege Kunstpreis 2024. Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 07. Juni 2024, um 19 Uhr im PEAC Museum statt.

Im zweiten Akt der Jubiläumsausstellung Zwischen weißen Wänden… wandelt sich das PEAC Museum aufs Neue. Neben der Sammlungspräsentation zeigt das Museum ab dem 07. Juni 2024 die Arbeiten der diesjährige Preisträgerin des Paul Ege Kunstpreises: Kelly Tissot wurde 1995 in Frankreich geboren, absolvierte ihren Bachelor 2018 an der Ecole Cantonale d’Art in Lausanne und 2020 ihren Master an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel, wo sie derzeit lebt und arbeitet.

Der mit 10.000 Euro dotierte Paul Ege Kunstpreis wird alle drei Jahre von der Ege Kunst- und Kulturstiftung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Freiburg verliehen. Der Förderpreis erinnert an den 2019 verstorbenen Freiburger Unternehmer und Kulturmäzen Paul Ege und richtet sich an junge Künstler:innen bis 35 Jahre, die aus dem Dreiländereck (DE, CH, FR) stammen oder dort arbeiten. Bisherige Preisträger:innen sind Kathrin Herzner, Vera Mayer, Christoph Poetsch, Maria Tackmann, Judith Kakon und Laura Sacher.

Die Vergabe erfolgt in ein einem zweistufigen Verfahren bestehend aus einem Vorschlagsgremium und einer Jury. Die Mitglieder der Vorschlagskommission waren in diesem Jahr Iris Hasler, Associate Curator, Fondation Beyerle (CH), Samuel Leuenberger, Direktor, SALTS (CH), Elfi Turpin, Direktorin, CRAC Alsace (FR). Die Jury bildeten Aoife Rosenmeyer, Kunstkritikerin (CH), Marijke van Warmerdam, Künstlerin und Professorin, Kunstakademie Karlsruhe (DE), und Sandrine Wymann, Direktorin, La Kunsthalle Mulhouse (FR).

Jury Statement

„Kelly Tissot setzt Fotografie ein, um einen intimen, aber unsentimentalen Blick auf das landwirtschaftliche und ländliche Leben zu vermitteln. In ihrem Werk präsentiert sie eine wenig erkundete Perspektive mit bemerkenswerter Autorität. Es ist weder romantisch, noch wird es in erster Linie von Umweltbelangen angetrieben, sondern es offenbart die sozialen Strukturen des Hof- und Landlebens.

Die Jury war vom fotografischen Können der Künstlerin beeindruckt, das auf Tissots Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Techniken und Trägermaterialien beruht. Ihre analoge Fotografie ist Grundlage für sorgfältig konstruierte Abzüge, die durch architektonische Elemente ergänzt werden. Diese sind sowohl eigenständige Skulpturen als auch Ausstellungsarchitekturen, die die Betrachtenden geschickt umschließen.

In dieser Praxis wird das fotografische Werk skulptural und die skulpturalen Elemente werden grafisch. Die Szenographie ist oft zurückhaltend, trägt aber dennoch zu einer Inszenierung der Bewegung und der Seherfahrung der Betrachtenden bei. In den Strukturen selbst identifiziert Tissot eine übersehene und kaum gewürdigte Alltagssprache und mit minimalen Mitteln findet sie Formen, die über landwirtschaftliche Tätigkeiten, Einflüsse aus anderen Bereichen, Größenordnungen und Bevölkerungsgruppen erzählen.“

Aoife Rosenmeyer, Marijke van Warmerdam, Sandrine Wymann